Referierende
  • Mami Mizutori
    Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs für die Verringerung des Katastrophenrisikos und Vorsitzende des UN-Büros für Katastrophenvorsorge (UNDRR)
  • Armin Schuster
    Präsident
    Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
  • Dr. Bärbel Kofler
    Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe
  • Christian Reuter
    Generalsekretär
    Deutsches Rotes Kreuz e.V.
  • Dr. Irene Mihalic
    Innenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion
    Bündnis 90/Die Grünen
#FTKatV
Workshops
Perspektiven aus der Corona-Pandemie - Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Resilienz GRÜNBUCH Spezial des Zukunftsforums Öffentliche Sicherheit (Deutsch)
Lernen aus der Krise während der Krise: Das ist der Grundgedanke des GRÜNBUCHS Spezial "Perspektiven aus der Corona-Pandemie“. Das Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit legt damit als erste Denkwerkstatt ein in sich geschlossenes Werk zu Krisenmanagement, Vorsorge, Digitalisierung, Kommunikation und gesellschaftlichen Implikationen vor. Ausgewählte Handlungsempfehlungen werden in diesem Workshop vorgestellt und mit den Teilnehmenden diskutiert.

Aus den Erfahrungen der noch laufenden Pandemie kann die Resilienz der Gesellschaft in Vorsorge, Schutz und Verhütung nachhaltig gestärkt werden. Das Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit hat in fünf Themengruppen Akteure aus den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), Politik, Forschung und Wirtschaft zusammengebracht, um gute Ideen zur Stärkung des Bevölkerungsschutzes zu entwickeln. Ergebnis ist das GRÜNBUCH Spezial "Perspektiven aus der Corona-Pandemie“. Das Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit (ZOES) legt damit als erste Denkwerkstatt ein in sich geschlossenes Werk zu Krisenmanagement, Vorsorge, Digitalisierung, Kommunikation und gesellschaftlichen Implikationen vor.
Die Vorschläge des ZOES sind zum Teil neu, zum Teil werden bereits diskutierte Lösungen verfeinert und in ihrer Bedeutung untermauert. Darüber wollen Mitautorinnen und -autoren des ZOES mit allen Akteuren in der Katastrophenvorsorge ins Gespräch kommen. Die Vorträge fokussieren auf Empfehlungen zu Managementstrukturen, Härtung und smartem Management von Engpassressourcen sowie psychologischen Effekten. Das ZOES wirkt in die Politik und wird die erörterten Vorschläge auch mit Blick auf die bevorstehende Regierungsbildung platzieren.
Hitzeaktionspläne in Deutschland – Bedarf, Beispiele, Barrieren (Deutsch)
Der Workshop möchte den Bedarf für Hitzeaktionspläne in Deutschland verdeutlichen, konkrete Beispiele vorstellen und auf Barrieren hinweisen, die überwunden werden müssen, sollen hitzebedingte Mortalität und Morbidität nicht deutlich ansteigen.

Hitzeaktionspläne (HAP) gelten europaweit als „das“ wesentliche Instrument, um in Phasen extremer Hitze („Hitzewellen“) dem Verlust von Menschenleben vorzubeugen und weiteren hitzeassoziierten Gesundheitsfolgen entgegenzutreten. Mit dem Klimawandel werden Hitzephasen auch in Deutschland häufiger auftreten, länger anhalten und extremer ausfallen. Folgerichtig entschied die 93. Gesundheitsministerkonferenz (GMK) im September 2020: „Die Gesundheitsministerinnen und -minister, Senatorinnen und Senatoren der Länder halten die Erstellung von Hitzeaktionsplänen innerhalb eines 5-Jahreszeitraums für erforderlich.“ Im Sinne des subsidiär aufgebauten föderativen Systems wird dabei vorrangig auf die Kommunen verwiesen, aber auch auf die Kooperation aller relevanten Akteurinnen und Akteure.
Der Workshop möchte den Bedarf für HAPs in Deutschland verdeutlichen, anhand konkreter Beispiele aus verschiedenen Kommunen erste Umsetzungsvarianten vorstellen und auf Barrieren hinweisen, die in naher Zukunft überwunden werden müssen, sollen hitzebedingte Morbidität und Mortalität nicht deutlich ansteigen.

Covid-19 in der Entwicklungszusammenarbeit: Instrumente und Erfahrungen aus der Reaktion und Prävention auf Krisen (Englisch)
In diesem Workshop wird vorgestellt, wie sich Covid-19 auf Entwicklungsanstrengungen in Partnerländern auswirkt, warum wir systemische Risiken berücksichtigen müssen und was wir dagegen tun können.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat auf verschiedenen Ebenen auf die Covid-19 Pandemie reagiert, um ihre Partner in akuten Notlagen zu unterstützen, um Entwicklungsanstrengungen abzusichern und um Lehren aus der Krise zu ziehen, wie Risikomanagement zukünftig besser gestaltet werden kann. Dazu präsentiert die GIZ im Workshop Aktivitäten und Maßnahmen aus der Umsetzung vor Ort, aus der Politkberatung und aus der Entwicklung neuer Konzepte für eine bessere Krisenprävention. Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen des Workshops möchte die GIZ in den Austausch gehen zu Instrumenten und Erfahrungen im Umgang mit der Covid-19 Pandemie. Es werden folgende Inputs vorbereitet:
Krisenreaktion bei der Bewältigung der Pandemie in der Ukraine: Wie kann die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ihre Partner in außergewöhnlichen Krisen unterstützen, ohne die langfristige Perspektive aus den Augen zu verlieren?
Covid-19 als Brennglas für systemische Risiken: wie können politische Entscheidungen bezüglich Risikoprävention im Sinne des BBB Ansatzes risikoinformierter getroffen werden?
Krisenprävention durch eine fiskalpolitische Sensibilisierung für Katastrophenrisikomanagement: Wie beeinflusst ein Budget die Kapazitäten einer Stadt für eine bessere Risiko-Governance?
Von weißen, grauen und schwarzen Schwänen: Anforderungen an den Bevölkerungsschutz in der Zukunft
Wie verändern sich Gefahren und Risiken, potenzielle Betroffenen und Organisationen des Bevölkerungsschutzes? Welche Anforderungen werden künftig an den Bevölkerungsschutz gestellt? Welche Lernerfahrungen aus der Flüchtlingssituation 2015/16 und der SARS-CoV-2-Pandemie sind richtungsweisend?

Sowohl die Flüchtlingslage 2015/16 als auch die SARS-CoV-2-Pandemie wurden als „Schwarze Schwäne“ empfunden – obwohl sie es längst nicht waren. Die Migrationsbewegungen waren ebenso vorhersehbar wie eine Pandemie, wenn auch Zeitpunkt und Umfang nicht bekannt waren. Der Bevölkerungsschutz fußt in seinen Planungen in der Breite auf einer Fortschreibung gut beherrschbarer Szenarien der Vergangenheit, denn der Umgang mit weißen Schwänen – den allseits bekannten Ereignissen, aus dessen vergangenem Erfahrungshorizont man auf zukünftiges Verhalten schließt – ist schon fordernd genug. Graue (unwahrscheinliche Ereignisse) oder gar schwarze Schwäne (bislang allenfalls im Ansatz angedachte Ereignisse wie bspw. „komplexe Katastrophen“) kommen immer noch selten in den Planungen vor, wenn auch sich das Feld langsam zu wandeln scheint. In dem Workshop soll es darum gehen, auszuloten, welche Bedingungen und Wechselwirkungen auf der Ebene a) zukünftiger Gefahren und Risiken, b) der potenziellen Betroffenen sowie c) der Organisationen des Bevölkerungsschutzes relevant für einen Bevölkerungsschutz in der Zukunft sein könnten. Anhand der Beispiele der Bewältigung der beiden letzten großen Lagen in Deutschland – der Flüchtlingslage 2015/16 und der SARS-CoV-2-Pandemie – sollen zukünftige Anforderungen diskutiert und zudem ermittelt werden, inwieweit Lernerfahrungen aus diesen „atypischen“ Lagen zukunftsweisend sein könnten.
Vegetationsbrandforschung und Weiterbildung am Institut der Feuerwehr NRW (Deutsch)
Vegetationsbrände sind inzwischen eine regelmäßige Erscheinung in Deutschland. In diesem Workshop präsentiert das Institut der Feuerwehr NRW seine Ansätze in Forschung und Ausbildung zur Identifizierung von Brandpotentialen, der Stärkung der Führungsausbildung und der Einsatzfähigkeiten.

Das Thema Vegetationsbrand, besonders in der bekannten Form des Waldbrandes, ist in den letzten drei Jahren verstärkt in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Die großen Brände im Meppener Moor 2018, bei Jüterbog und Lübtheen 2019 und Gummersbach 2020 zeigen, dass in Folge der klimawandelbedingten längeren Dürreperioden die Ausmaße der Brände zunehmen. Aber auch kleinere Brände an Straßen und Gleisen stellen zunehmend Bedrohungen dar und können sogar Wohngebieten gefährlich werden, so geschehen im Rhein-Sieg-Kreis 2018. Um Vegetationsbrandrisiken besser zu erfassen, die Brandbekämpfung organisatorisch zu optimieren und die Führungskräfte besser auf den Einsatz vorzubereiten, betreibt das Institut der Feuerwehr NRW (IdF NRW) Forschung und Entwicklung am Schnittpunkt zwischen Wissenschaft und Praxis.
Einleitend werden Konzept und Funktion des IdF NRW im Bereich Katastrophenschutz kurz vorgestellt. Danach werden die beiden aktuellen Forschungsprojekte zum Thema Vegetationsbrand präsentiert: „CCFireSense - Cloud-basierter Copernicus-Dienst zum Monitoring und zur Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden an Verkehrsinfrastrukturen“ und „ErWiN – Erweiterung des ökologischen, waldbaulichen und technischen Wissens zu Waldbränden“. Um die besondere Rolle des IdF NRW als Mittler zwischen Forschung, Entwicklung und Ausbildung zu verdeutlichen, wird anschließend das Thema „Vegetationsbrandausbildung – Entwicklungen und Kooperationen aus dem Bereich der Arbeitsgemeinschaft Waldbrand“ vorgestellt.
Das EU-Wissensnetz für den Katastrophenschutz – Wissensvermittler und Katalysator für Innovation (Deutsch)
Mit dem EU-Katastrophenschutzverfahren (UCPM) trägt die Europäische Union dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen ihren Mitgliedsstaaten im Katastrophenschutz zu intensivieren und die gemeinsame Prävention vor, Vorsorge auf und Bewältigung von Katastrophen zu verbessern. Gelebte europäische Solidarität, eine leistungsfähige und nachhaltige Vernetzung von Akteuren in ganz Europa und auf unterschiedlichen Ebenen sowie ein interdisziplinärer, grenz- bzw. bereichsübergreifender Austausch von Informationen, Wissen und Erfahrungen sind heute im Katastrophenschutz wichtiger denn je. Und genau dies ist das Ziel des neuen EU-Wissensnetzes für den Katastrophenschutz. Es soll dazu beitragen, aus dem Vergangenen zu lernen und sich durch den kontinuierlichen Austausch von Erfahrungen, Expertise und Innovation besser auf neue Gefahren vorzubereiten - sprich "to build forward better". Die Verbindung von Katastrophenschutzpraxis, Akademia, Wissenschaft und Forschung ist das „A und O“, um fundierte Vorsorge zu betreiben und neueste Forschungsergebnisse, innovative Technologien (z.B. Virtual Reality/Augmented Reality) und Lehransätze (z.B. E- und Blended-Learning) in die Ausbildung und Praxis im Katastrophenschutz zu integrieren bzw. diese so zu optimieren.

Der Workshop ist konzipiert als moderierte, offene Online-Diskussion von Experten/-innen aus der Katastrophenschutzpraxis, der Wissenschaft und dem akademischen Bereich. Er bietet ihnen die Möglichkeit, darüber nachzudenken und Ideen auszutauschen, wie eine optimale Vernetzung dieser Bereiche auf nationaler, europäischer bzw. internationaler Ebene aussehen könnte, und wie das EU-Wissensnetz in seiner Rolle als „knowledge broker & innovation catalyst“ dazu beitragen könnte. Dies auch in Kontext einer zweiteiligen Studie zum Thema Bildung im Bevölkerungsschutz, die das BBK im März 2020 im Rahmen des Vorhabens „Pädagogische Neukonzeption der Aus- und Fortbildung im Bevölkerungsschutz“ veröffentlicht hat. Die Studie zeigt u.a. den Bedarf für ein gemeinsames Bildungsverständnis im deutschen Bevölkerungsschutz auf und beleuchtet auch E-Learning/Blended Learning Ansätze. Zielgruppe des Workshops sind interessierte Akteure im Katastrophenschutz und Katastrophenrisikomanagement sowie Experten/-innen aus Wissenschaft, Forschung und dem akademischen Bereich, die sich mit Katastrophenmanagement, Risiko- und Katastrophenvorsorge oder ähnlichen Themen beschäftigen.
Katastrophenvorsorge und Krisenbewältigung im Urbanen Raum: Vorsorge und Management von Massenanfall von Verletzten im urbanen Raum aus der Perspektive von verschiedenen Akteuren (Englisch)
Wie können sich Rettungskräfte auf Vorfälle wie die Terroranschläge von Paris 2015 oder die Hafenexplosion von Beirut 2020 vorbereiten?

Dieser interaktive Workshop untersucht verschiedene Ansätze und Praxisbeispiele, wie sich verschiedene Akteure im urbanen Kontext auf einen komplexen Massenanfall von Verletzten vorbereiten und effizient reagieren können.


Urbane Zentren sind an sich komplex. Ein Massenanfall von Verletzten sowie Versorgungs- und Hilfsbedürftigen im urbanen Raum wird für alle beteiligten Krisenreaktionsakteure zum Worst-Case-Szenario. Krisenbewältigung beginnt nicht mit einer akuten Krise oder Katastrophe im urbanen Raum, sondern mit effektiver Katastrophenvorsorge auf allen Ebenen und in Kooperation mit allen beteiligten Akteuren.

Aber ist es wirklich möglich, sich auf das Worst-Case-Szenario eines Massenanfalls von Verletzten sowie Versorgungs- und Hilfsbedürftigen im urbanen Raum vorzubereiten?

In diesem interaktiven Workshop werden unsere Diskussionsteilnehmer versuchen, eine Antwort auf diese Fragen zu finden, indem sie sowohl theoretische Modelle für die Vorbereitung auf einen Massenanfall von Verletzten als auch Praxisbeispiele aus der Krisenbewältigung im urbanen Raum der letzten Jahre untersuchen.

Während Dr. Razzak vom Weill Cornell Medicine College das CAMERA-Tool (city’s assessment for mass casualty emergency response, mit Unterstützung des IKRK entwickelt) vorstellt, wird Dr. Amine Eddine vom Libanesischen Roten Kreuz und Philippe Testa vom Französischen Roten Kreuz ihre Erfahrungen und Lehren aus der Krisenvorsorge und dem -Management von Vorfällen in Beirut und Paris präsentieren.
Wie kann die Versorgung der Bevölkerung, auch von kranken und pflegebedürftigen Menschen, in Krisen und Katastrophen längerfristig aufrechterhalten werden? (Deutsch)
Die diesjährigen Hochwasserlagen zeigen erneut, dass die längerfristige Versorgung einer größeren Anzahl von Menschen, insbesondere von Kranken oder Pflegebedürftigen, den Katastrophenschutz besonders herausfordert

Vergangene Schadensereignisse, wie z.B. die Hochwasserlagen 2013 und 2021, oder auch die Corona-Pandemie haben gezeigt, dass der Katastrophenschutz noch nicht ausreichend eingestellt ist auf Menschen, die eine medizinisch- oder geriatrisch-pflegerische Versorgung benötigen. Bei notwendigen Evakuierungen von Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern sind beispielsweise keine generalisierten Konzepte für die Not-Unterbringung und Versorgung dieser Zielgruppen vorhanden. Eine abgestimmte Zusammenarbeit des Katastrophenschutzes mit Akteuren aus dem Gesundheits- und Pflegebereich sowie mit weiteren Akteuren auch aus der Zivilgesellschaft vor Ort im Sinne eines sozialraumorientierten Bevölkerungsschutzes ist kaum bis gar nicht vorhanden. Dies wäre jedoch für die Aufrechterhaltung der medizinischen und pflegerischen Versorgung auch in Krisen und Katastrophen essenziell. Hinzukommt, dass generell die Versorgung einer großen Anzahl von Menschen in Gebieten, in denen nur begrenzt geeignete Infrastruktur bereitsteht, regelmäßig eine besondere Herausforderung darstellt.
Der Workshop verfolgt das Ziel, Teilnehmende aus Politik, Wissenschaft und Praxis für das Thema medizinisch und pflegerisch versorgter Menschen in Krisen und Katastrophen zu sensibilisieren. Zudem sollen Möglichkeiten diskutiert werden, in welcher Form Menschen in Krisen und Katastrophen medizinisch-pflegerisch versorgt werden können und was aus Sicht der Teilnehmenden hierfür erforderlich ist. Dabei steht insbesondere die Zusammenarbeit des Katastrophenschutzes mit Akteuren aus dem Gesundheits- und Pflegebereich im Fokus.

Forschung für eine bessere Katastrophenvorsorge (Deutsch)
Nationale und europäische zivile Sicherheitsforschung als Beitrag für eine bessere Katastrophenvorsorge; Einladung zur Teilnahme am Forschungsnetzwerk deutscher Anwender.

Die Session zeigt, wie die Forschung für die zivile Sicherheit zu einer besseren Katastrophenvorsorge beiträgt. Solche Forschungsprojekte benötigen jedoch die aktive Beteiligung von Anwendern, um innovative Lösungen zu entwickeln, die den in der alltäglichen Praxis und bei Katastropheneinsätzen auftretenden Problemen gerecht werden. Praktiker sind daher eingeladen, sich an zivilen Sicherheitsforschungsprojekten auf nationaler oder europäischer Ebene zu beteiligen. Sie können so unmittelbar ihre Bedarfe einbringen, die Entwicklung sozialer, organisationaler oder technologischer Innovationen mitgestalten, Ergebnisse aus der Forschung frühzeitig evaluieren und eigene Forschungskapazitäten aufbauen.

Die Session gibt zunächst einen Überblick über das nationale und das europäische Sicherheitsforschungsprogramm und zeigt anhand von Beispielen, wie geförderte Projekte z.B. bei dem Hochwasser-Katastropheneinsatz in Deutschland im Sommer 2021 aktiv waren. Anschließend werden drei Projekte vorgestellt: a) Projekt AIFER – Künstliche Intelligenz zur Analyse und Fusion von Erdbeobachtungs- und Internetdaten zur Entscheidungsunterstützung im Katastrophenmanagement, b) Projekt SORTIE – Sensorsysteme zur Ortung von Verschütteten in eingestürzten Gebäuden und c) Projekt RESILOC – Resilient Europe and Societies by Innovating Local Communities. Schließlich stellt sich das Forschungsnetzwerk deutscher Anwender in der europäischen Sicherheitsforschung (ForAn) vor und lädt zur Teilnahme ein.
Resilienz kritischer Infrastrukturen – Herausforderungen und Lösungsansätze der Digitalisierung (Deutsch)
Unsere Gesellschaft wird digitaler und damit auch abhängiger von resilienten digitalen Infrastrukturen. Zugleich häufen sich Angriffe auf kritische Infrastrukturen und bedrohen die Versorgungssicherheit der Bevölkerung.

Der Workshop beinhaltet Impulsvorträge zu theoretischen und praktischen Aspekten der Resilienz Kritischer Infrastrukturen sowie deren Bedeutung für das gesellschaftliche Leben und den Anforderungen des Sendai Rahmenwerks für Katastrophenvorsorge 2015-2030.
Die Vorträge und die darin beschriebenen Praxisbeispiele sollen ein Bewusstsein für Risiken, Bedarfe und Herausforderungen der Digitalisierung von Kritischen Infrastrukturen zu schaffen. Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen sollen mit den Workshop-Teilnehmenden diskutiert werden.
M. Hellmann beschreibt in seinem Vortrag theoretische Aspekte von digitaler Resilienz und wie diese in der Notfallplanung und der Krisenreaktion praktische Anwendung findet. Die Resilienztheorie beruht dabei auf den vier prozessualen Eckpfeiler des Respondings, Monitorings, Lernens und Antizipierens, mit denen die Leistungsmerkmale resilienter Systeme beschrieben werden können.
S. Pickl beschreibt in seinem Vortrag, wie komplexe Reachback-Architekturen eingesetzt werden können, um Frühwarnsysteme zu entwickeln. Dabei kommt dem intelligenten Einsatz von Sensoren eine besondere zukünftige Bedeutung zu. Es wird dabei auch auf ethische Aspekte im Kontext von „Sicherheit und Digitalisierung“ eingegangen.
M. Atug beschreibt in seinem Vortrag die komplexen Herausforderungen in IT-Umgebungen von kritischen Infrastrukturen. Wie sieht beispielsweise die Fernwartung und der Fernzugriff aus? Welche IT-Security Herausforderungen haben KRITIS Betreiber und warum?
Lebensgrundlagen sichern und Unterernährung bekämpfen durch Frühwarnung und vorausschauende humanitäre Hilfe (Englisch)
Durch Frühwarnung und entsprechende vorausschauende humanitäre Maßnahmen können landwirtschaftliche Existenzen geschützt und der Kampf gegen Mangelernährung unterstützt werden. In diesem Workshop werden wir drei praktische Beispiele aus dem afrikanischen Kontinent vorstellen, die alle mit diesem Ziel in Verbindung stehen: Während sich ein Projekt speziell auf Dürre als Auslöser konzentriert, beinhalten die beiden anderen auch eine Konfliktkomponente. Die Projekte unterscheiden sich in ihren Ansätzen hinsichtlich der Zielgruppen (z.B. Pastoralisten in der westlichen Sahelzone), des Projektdesigns (z.B. vorhersagebasierte Finanzierung), der Methodik und der verwendeten Daten (z.B. ausschließliche Verwendung von Sekundärdaten). Sie bilden daher die Grundlage für eine Diskussion über die verschiedenen Dimensionen der vorausschauenden humanitären Hilfe. Im Anschluss an die Vorträge werden wir in einer Podiumsdiskussion die verschiedenen Ursachen für Unterernährung und den Verlust der landwirtschaftlichen Existenzgrundlage erörtern
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